Berlin wird in einer landesweiten Aktion zum Energiesparen die Beleuchtung mehrerer historischer Gebäude nachts ausschalten. Rund 200 prominente Gebäude, darunter die Siegessäule, das Schloss Charlottenburg und das Bürgermeisteramt, werden nachts nicht beleuchtet sein.
Angesichts des Krieges in der Ukraine und der Energiebedrohung durch Russland sei es wichtig, mit unseren Ressourcen so sparsam wie möglich umzugehen, sagte Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt und Klimaschutz der deutschen Hauptstadt.
Damit spart Berlin die Energie, die für die Beleuchtung von 1.400 Projektoren benötigt wird, im Wert von rund 40.000 Euro pro Jahr. Die Umstellung auf automatische Beleuchtung in den Gebäuden wird jedoch mehrere Wochen dauern und Geld kosten, sodass die Stadt die Einsparungen zunächst nicht spüren wird.
Die deutsche Hauptstadt verbraucht rund 200.000 kWh Strom pro Jahr.
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wollte mit gutem Beispiel vorangehen und kündigte diese Woche an, dass seine Berliner Residenz, das Schloss Bellevue, nachts nicht mehr beleuchtet wird, sondern nur noch zu besonderen Anlässen, wie etwa offiziellen Staatsbesuchen.
Proteste in Deutschland wegen Energiepreisen und Preiserhöhungen
Nach einer internen Analyse des Bundeskriminalamtes (BKA) könnte es in Deutschland zu einer großen Protestbewegung gegen die Energiekrise und die allgemeinen Preissteigerungen kommen.
Laut BKA gibt es derzeit keine Anzeichen für Gewalt oder Unruhen in der deutschen Gesellschaft, aber es ist damit zu rechnen, dass es zu Protesten kommt, wenn ein erheblicher Teil der Bevölkerung sich durch politische Entscheidungen in seiner Existenz bedroht fühlt oder wenn seine Existenz tatsächlich gefährdet ist.
In einer solchen Situation können die extreme Linke und die extreme Rechte aktiv werden. Linksradikale Organisationen können Energie- oder Rüstungsunternehmen blockieren, die im Zusammenhang mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine verstärkt ins Visier genommen werden. Die extreme Rechte kann ihre Aktionen eher auf Einzelpersonen als auf Institutionen konzentrieren und Demonstrationen gegen Politiker und Entscheidungsträger organisieren.
Die Bundesregierung hat bisher zwei Maßnahmenpakete im Wert von insgesamt 30 Milliarden Euro geschnürt, um die Belastung durch steigende Energiepreise und Inflation zu verringern. Ein weiteres Paket, diesmal im Wert von 65 Milliarden Euro, ist ebenfalls in Arbeit. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte in seiner wöchentlichen Videobotschaft am Samstag, dass die „Gesetzgebungsmaschinerie in Gang“ sei, sodass die Unterstützung für die Bedürftigen „sehr, sehr schnell“ bereitgestellt werde.
Er betonte die Notwendigkeit, die Preise für Strom, Fernwärme und Erdgas zu senken. Für den Strommarkt arbeiten sie an der Umstrukturierung des Marktes, und für den Gasmarkt haben sie einen Expertenausschuss eingesetzt und Gespräche mit der EU und den Partnern, die Gas nach Deutschland liefern, aufgenommen.